19. November 2024 | Metall- und Elektroindustrie Thüringen
IG Metall und Arbeitgeber unterzeichnen Tarifvertrag
Die IG Metall Mitte und die Arbeitgeber in Thüringen haben sich auf die Übernahme des in Hamburg erzielten Pilotabschlusses für die Metall- und Elektroindustrie geeinigt. Beide Seiten unterzeichneten am 19. November den Tarifvertrag. An den Warnstreikaktionen zur Durchsetzung des Ergebnisses beteiligten sich seit Ende Oktober bundesweit über 630.000 Beschäftigte. Allein in Thüringen engagierten sich mehr als 5.000 Beschäftigte für eine Entgelterhöhung.
Die Entgelte steigen ab 1. April 2025 um 2 Prozent und ab 1. April 2026 um weitere 3,1 Prozent. Bis Februar 2025 werden einmalig 600 Euro ausgezahlt. Die Ausbildungsvergütungen werden ab 1. Januar 2025 überproportional um 140 Euro und ab 1. April 2026 um weitere 3,1 Prozent erhöht. Die Laufzeit des Tarifvertrags beträgt 25 Monate bis Ende Oktober 2026.
Ab 2026 wird die jährliche Sonderzahlung (T-ZUG B) auf 26,5 Prozent der Entgeltgruppe 5 angehoben. Davon profitieren vor allem Beschäftigte, die in unteren Entgeltgruppen eingruppiert sind. Der T-ZUG B wird künftig nicht mehr im Juli, sondern im Februar ausbezahlt. Die jährliche Sonderzahlung Transformationsgeld wird dafür künftig nicht mehr im Februar, sondern jährlich im Juli ausgezahlt und beträgt 18,4 Prozent des individuellen Monatsentgelts. Die Auszahlung des T-Geldes kann unter bestimmten Bedingungen differenziert werden.
Die Wahlmöglichkeiten zwischen Zeit und Geld werden, wie im Pilotabschluss vereinbart, ausgeweitet. So können 2025 erstmals auch Teilzeitbeschäftigte mehr freie Zeit statt mehr Geld wählen. Eltern mit Kindern bis zwölf Jahre, Schichtarbeitende und Beschäftigte, die Angehörige zu pflegen haben, gehören zu den Anspruchsberechtigten. Die bisherige Möglichkeit, zweimal Geld gegen acht freie Tage zu tauschen wird, um die Option dreimal sechs Tage von Geld in Zeit zu wandeln, erweitert.
8. November 2024 | Metall- und Elektroindustrie Thüringen
Warnstreik bei Sandvik in Wernshausen
Nach Ablauf der Friedenspflicht rief die IG Metall am 8. November die Beschäftigten von Sandvik Tooling Supply in Wernshausen / Schmalkalden zum Warnstreik für 7 Prozent mehr Entgelt für 12 Monate und überproportional 170 Euro mehr Ausbildungsvergütung auf. In den bisherigen drei Verhandlungen mit den Arbeitgebern konnte kein Ergebnis erzielt werden.
Die Beschäftigten folgten dem Aufruf der IG Metall, legten die Arbeit nieder und versammelten sich vor dem Betriebstor zur Kundgebung.
4. November 2024 | Metall- und Elektroindustrie Thüringen
Warnstreik bei Fahrzeugbau Geisa
Nach Ablauf der Friedenspflicht rief die IG Metall am 4. November die Beschäftigten von Fahrzeugbau Geisa zum Warnstreik für 7 Prozent mehr Entgelt für 12 Monate und überproportional 170 Euro mehr Ausbildungsvergütung auf. In den bisherigen drei Verhandlungen mit den Arbeitgebern konnte kein Ergebnis erzielt werden.
Die Beschäftigten folgten dem Aufruf der IG Metall, legten die Arbeit nieder und versammelten sich vor dem Betriebstor zur Kundgebung.
1. Oktober 2024 | Arbeitnehmerüberlassung
Plus 3,7 Prozent mehr Entgelt ab Oktober
Am 29. Februar gelang in der dritten Tarifverhandlung für die Beschäftigten in Leiharbeit der Durchbruch. Die Entgelte steigen um 3,7 Prozent ab Oktober 2024 und um weitere 3,8 Prozent ab März 2025. Außerdem steigen seit diesem Jahr bei jeder Entgelterhöhungen auch das Urlaubsgeld, das Weihnachtsgeld und die Mitglieder-Extrazahlung tarifdynamisch mit. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 30. September 2025.
1. Oktober 2024 | Textilindustrie Ost
Plus 5,0 Prozent mehr Geld ab Oktober
Die Löhne und Gehälter. Um insgesamt 10 Prozent werden sie in vier Schritten angehoben. Zum 1. Oktober 2024 um 5,0 Prozent, zum 1. März 2025 um weitere 2,0 Prozent und zum 1. Oktober 2025 und zum 1. Januar 2026 um jeweils weitere 1,5 Prozent. Auszubildende erhalten 50 Prozent der Inflationsausgleichsprämie. Die Ausbildungsvergütungen erhöhen sich für Alle überproportional um 170 Euro: 120 Euro mehr pro Monat bereits seit August 2024 und dann noch einmal 50 Euro pro Monat mehr ab August 2025.
Bereits ab Juli 2024 begann die Auszahlung der Inflationsausgleichsprämie in drei Schritten. Insgesamt 1.250 Euro wurden in drei Raten überwiesen: 500 Euro zum Juli, weitere 500 Euro zum August und weitere 250 Euro zum September. Dazu steigt das Urlaubsgeld. Die Altersteilzeit mit flexibleren Gestaltungsmöglichkeiten wird fortgesetzt.
2025 und 2026 betragen die Sonderzahlungen für alle 80 bzw. 85 Prozent eines durchschnittlichen Monatsbruttoverdienstes. Je nach Dauer der Betriebszugehörigkeit steigen die Sonderzahlungen bis 2029 in 5-Prozent-Schritten auf bis zu 100 Prozent. Stichtag für die Betriebszugehörigkeit ist jeweils der 31. Oktober.
12. September 2024 | Metall- und Elektroindustrie Thüringen
1. Verhandlung ohne Ergebnis
Die IG Metall Mitte hatte im Juni eine Forderung nach 7 Prozent mehr Geld für 12 Monate und eine überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 170 Euro je Ausbildungsjahr für 12 Monate beschlossen. Damit soll vor allem die Attraktivität von Ausbildungen in einer vom Fachkräftemangel betroffenen Branche erhöht werden. Zudem will die IG Metall in den Gesprächen mit den Arbeitgebern eine soziale Komponente für die Beschäftigten in den unteren Entgeltgruppen durchsetzen und über mehr Zeitsouveränität für die Beschäftigten sprechen.
Die IG Metall Mitte verhandelt in Thüringen für rund 20.000 Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie Tarifverträge. Die zweite Verhandlung findet am 21. Oktober in Erfurt statt.
2. September 2024 | Werkö GmbH Gräfinau-Angstedt
5,2 Prozent mehr Entgelt
Zum 1. Januar 2024 trat ein neu abgeschlossenes Tarifpaket für die kommenden 12 Monate in Kraft. Damit bleibt die wöchentliche Arbeitszeit abgesenkt von 38 auf 33 Stunden an vier Tagen pro Woche bis Ende 2024. Dafür erhielten nur die Mitglieder der IG Metall als Bonus eine Erholungsbeihilfe. Zudem können gewerkschaftlich organisierte Beschäftigte bis Ende 2024 nicht betriebsbedingt gekündigt werden. Von Januar bis August erhielten die Beschäftigten einen monatlichen Nettobetrag in Höhe von 150 Euro zusätzlich zum Tarifentgelt als Inflationsausgleichsprämie. Auszubildende erhielten monatlich 75 Euro netto zusätzlich zur Ausbildungsvergütung. Ab September 2024 erhöhen sich die Entgelte und Ausbildungsvergütungen um 5,2 Prozent.
Die Werkö GmbH produziert und handelt Werkzeuge für die Metallverarbeitung. Der Betrieb un Gräfinau-Angstedt hat etwa 55 Beschäftigte.
9. Juli 2024 | Metall- und Elektroindustrie Thüringen
7 Prozent mehr Geld - 170 Euro für Azubis
Mit 7 Prozent mehr Geld für Beschäftigte und 170 Euro mehr für Auszubildende will die IG Metall Kaufkraft stärken und die Konjunktur stützen. Diese Forderung hat der Vorstand der Gewerkschaft am Dienstag in Essen beschlossen. Vorangegangen waren der Entscheidung Diskussionen und Beschlüsse in den regionalen Tarifkommissionen, so auch in der Tarifkommission für Thüringen.
Unter dem Motto „Solidarität gewinnt“ startet die IG Metall die Tarifrunde für die 3,9 Millionen Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie im Herbst. Darüber hinaus dringt die IG Metall auf eine soziale Komponente und mehr Anerkennung bei der Arbeitszeit.
7. Juni 2024 | Metall- und Elektroindustrie Thüringen
Geld und Zeit intensiv diskutiert
Die Tarifrunde für die etwa 20.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Thüringen ist angelaufen. Im April und Mai fand eine Befragung der Beschäftigten in den tarifgebundenen Betrieben statt. In ihrer Sitzung am 6. Juni in Hanau nahm die Tarifkommission die Diskussion über eine mögliche Tarifforderung für den Herbst auf. Mehr Geld und eine überproportionale Erhöhung für Auszubildende wird stark gemacht. Aber auch mehr Flexibilität bei der Arbeitszeit.
In der Sitzung der Tarifkommission am 21. Juni in Gießen soll dann die Tarifforderung beschlossen werden. Die Tarifverträge sind zum 30. September kündbar.
3. Juni 2024 | KRS - SEIGERT GmbH in Barchfeld-Immelborn
Bis zu 400 Euro brutto im Monat mehr
Für die knapp 250 Beschäftigten der KRS – SEIGERT GmbH in Barchfeld-Immelborn vereinbarten die IG Metall Suhl-Sonneberg und der Arbeitgeber einen neuen Entgelttarifvertrag.
Konkret erhöht sich rückwirkend zum 1. Mai 2024 die betriebliche Entgelttabelle im Eckentgelt um 1,00 Euro brutto pro Stunde und erreicht nun 16,98 Euro brutto je Stunde für Facharbeiten. Das sind 2.806 Euro Monatsgrundvergütung brutto. Die Ausbildungsvergütungen sind an das Eckentgelt angekoppelt und erhöhen sich damit auf 1.123 Euro brutto im ersten Ausbildungsjahr. Für Beschäftigte, deren Zielentgelt nach Tariftabelle noch nicht erreicht ist, erhöht sich die neue tarifliche Grundvergütung um bis zu 200 Euro brutto pro Monat ab Mai 2024 sowie um weitere bis zu 200 Euro brutto im Monat ab Januar 2025. Die Laufzeit ist bis Ende April 2025 vereinbart.
31. Mai 2024 | Budde Fördertechnik Schmalkalden
INDUS Holding AG toleriert Totalverweigerung
Nach der Aufforderung zu Tarifverhandlungen Anfang 2024 kam bisher keine Verhandlung zustande. Der Arbeitgeber verweigert sich komplett. Auch der erste Warnstreik der Betriebsgeschichte am 27. Mai führte nicht zum Einlenken des Arbeitgebers. Die IG Metall bei Budde ist die Mehrzahl der Beschäftigten im Betrieb. Dass der Arbeitgeber alle Gespräche mit der IG Metall verweigert, ist ein Affront gegen die eigenen Beschäftigten. Zudem ist ärgerlich, dass der Mehrheitsgesellschafter des Betriebes, die INDUS Holding AG mit Sitz in Bergisch-Gladbach, dieses Vorgehen toleriert. Das verstößt nach unserer Ansicht gegen den Verhaltenskodex der INDUS AG. Dort heißt es beispielsweise: Die Zusammenarbeit mit Beschäftigten und Gewerkschaften wird konstruktiv gestaltet. Eine permanente Komplett-Verweigerung hat mit konstruktiver Zusammenarbeit nichts zu tun. Unsere schriftliche Beschwerde an INDUS in der Sache wurde als Eingang bestätigt. Man wolle den Sachverhalt prüfen und sich zurückmelden. Das ist jetzt seit Wochen her. Weshalb die Mitteilung an die Tochterfirma, was im eigenen Verhaltenskodex steht, wochenlang dauern mag, entzieht sich unserer Kenntnis und löst kein Verständnis aus.
27. Mai 2024 | Budde Fördertechnik Schmalkalden
IG Metall sind die Beschäftigten im Betrieb
Anfang 2024 forderten wir den Arbeitgeber zu Tarifverhandlungen auf. Nach der ersten Rückmeldung, dass seitens des Arbeitgebers weder Interesse zu Gesprächen oder Vereinbarungen bestünden, forderten wir erneut auf. Dann vereinbarte der Arbeitgeber mit uns einen ersten Verhandlungstermin. Kurz davor wurde aber auch diese Verhandlung durch den Arbeitgeber wieder abgesagt. Das ist schon eher mittelalterlich bis feudal, wie sich der Arbeitgeber hier gibt. Die IG Metall bei Budde ist die Mehrzahl der Beschäftigten im Betrieb. Mit der IG Metall nicht reden zu wollen, ist ein Schlag ins Gesicht der eigenen Beschäftigten.
Daher rief die IG Metall am 27. Mai 2024 zum ersten Warnstreik der Betriebsgeschichte auf. Von den etwa 40 Beschäftigten im Betrieb folgten fast alle dem Aufruf der IG Metall und beteiligten sich am Warnstreik.
22. Mai 2024 | KRS - SEIGERT GmbH in Barchfeld-Immelborn
Erster Warnstreik: Kämpferisch. Entschlossen. Selbstbewusst.
Bei widrigen äußeren Wetterbedingungen folgten etwa 75 Beschäftigte und damit fast alle Beschäftigten der Frühschicht dem Aufruf der IG Metall zum ersten Warnstreik. Warnstreik ist unser gutes Recht, wenn es am Verhandlungstisch klemmt. Die Stimmung war kämpferisch. Die Beschäftigten leisten täglich eine tolle Arbeit und erwarten dafür berechtigt gute Entgelte und sonstige Bedingungen. Klar sind Tarife immer Kompromisse. Aber da müssen beide Seiten etwas einbringen. Unsere Tarifkommission ist in den Verhandlungen in mehreren Punkten auf den Arbeitgeber zugegangen. Auch bei der Laufzeit einer neuen Vereinbarung. Doch der Arbeitgeber überspannt hier den Bogen mit der Forderung einer Laufzeit bis Mitte 2025. Angesichts anstehender Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie im Herbst dieses Jahres, muss ein dort noch zu erkämpfendes Ergebnis auch für die weitere Entwicklung bei KRS Berücksichtigung finden. Unser Ziel bleibt die weitere Angleichung an die Tarife der Leitbranche und nicht das wieder Zurück fallen. Zur Vermeidung einer weiteren Eskalation fordern wir den Arbeitgeber jetzt zur nächsten Verhandlung auf mit dem Ziel einer Einigung.
Die KRS – SEIGERT GmbH in Barchfeld-Immelborn ist mit knapp 250 Beschäftigten ein Produzent von Kugeln, Nadel- und Zylinderrollen insbesondere für die Automobil-, Maschinenbau- und Haushaltswarenindustrien.
6. Mai 2024 | Metall- und Elektroindustrie Thüringen
Weitere plus 3,3 Prozent ab Mai 2024
Die Entgelte und Ausbildungsvergütungen steigen in der Metall- und Elektroindustrie Thüringen um weitere 3,3 Prozent ab Mai 2024. Das ist der letzte Umsetzungsschritt aus dem Tarifergebnis November 2022.
Damit steigt das Eckentgelt, welches für Facharbeiten zu zahlen ist, um 100 Euro brutto auf 3.126 Euro pro Monat auf Basis einer 38-Stunden-Woche. Auszubildende, die in diesem Herbst ihre Berufsausbildung beginnen, erhalten dann im ersten Ausbildungsjahr 1.094 Euro brutto monatlich.
3. Mai 2024 | Schaeffler Industrial Drives AG & Co. KG Suhl
Für mehr Geld weniger arbeiten ab Mai
Die IG Metall vereinbarte mit der Schaeffler Industrial Drives AG & Co. KG Suhl zwei neue Haustarifverträge zur Steigerung der Entgelte und zur Absenkung der tariflichen Wochenarbeitszeit mit vollem Lohnausgleich.
Analog der Metall- und Elektroindustrie erhöht sich die betrieblichen Entgelttabelle um 3,3 Prozent ab Mai 2024. Zugleich wird die tarifliche Wochenarbeitszeit von bisher 40 Wochenstunden um zwei Stunden auf den Tarifstandard in Thüringen von 38 Wochenstunden abgesenkt. Die Laufzeit ist bis Ende Januar 2025. Bis dahin werden alle weiteren Tariferhöhungen der Metall- und Elektroindustrie im Volumen auch für Schaeffler Suhl voll übernommen.
Die Schaeffler Industrial Drives AG & Co. KG ist ein Unternehmen der Schaeffler-Gruppe, ein weltweiter Automobilzulieferer mit Sitz in Herzogenaurach. Hier in Suhl werden von etwa 160 Beschäftigten vor allem lineare und rotative Motoren sowie die zugehörigen Elektronikbaugruppen entwickelt und produziert.
17. April 2024 | Lenkungstechnik Willi Elbe GmbH & Co. KG in Rippershausen
Dreimal mehr Geld bei Willi Elbe Rippershausen
Für die etwa 160 Beschäftigten der Lenkungstechnik Willi Elbe GmbH & Co. KG in Rippershausen vereinbarten die IG Metall Suhl-Sonneberg und der Arbeitgeber einen neuen Haustarifvertrag.
Nach dem Wechsel in der Geschäftsleitung im vergangenen Jahr stellt sich die Unternehmensgruppe insgesamt neu auf. Das Management bekennt sich zum Standort und plant dessen Ausbau. Nach Schließung zweier Werke in Deutschland im vergangenen Jahr ist das für den Standort in Rippershausen ein positives Signal. Zweistelligen Millionenbeträge Investition sind vorgesehen, um ab 2025 neue Volumenaufträge am Standort zu platzieren.
Konkret wurde vereinbart: Für alle unbefristet Beschäftigten wird mit der Abrechnung für Juli 2024 eine erste Inflationsausgleichsprämie von 620 Euro netto gewährt. Befristet Beschäftigte und Auszubildende erhalten zum gleichen Zeitpunkt 250 Euro netto. Mit der Abrechnung für November 2024 erfolgt für unbefristet Beschäftigte eine zweite Inflationsausgleichsprämie von 620 Euro netto. Weitere 250 Euro netto erhalten befristet Beschäftigte und Auszubildende. Zur Gewinnung von Auszubildenden erhöhen sich die Ausbildungsvergütungen ab Mai 2024 überproportional um je nach Ausbildungsjahr 9,2 bis 10,1 Prozent und werden ab sofort an die Ausbildungsvergütungen der Metall- und Elektroindustrie Thüringen zu 100 Prozent angebunden. Ab Januar 2025 erhöhen sich die Grundentgelte um 3,3 Prozent. Damit erreicht das Eckentgelt dann 16,07 Euro brutto je Stunde für Facharbeiten. Die Laufzeit ist bis Ende März 2025.
5. April 2024 | Meteor Umformtechnik Zella-Mehlis
Mehr Geld und mehr Urlaub in schwieriger Lage
Für die Meteor Umformtechnik GmbH & Co. KG in Zella-Mehlis vereinbarte die IG Metall Suhl-Sonneberg mit dem Arbeitgeber einen neuen Haustarifvertrag ab April 2024. Mit ihren 115 Beschäftigten ist die Meteor Umformtechnik eines der führenden Unternehmen in der Feinschneidtechnik, mit Schwerpunkt in der Automotiv-Industrie.
Nach Anhäufung von Verlusten will das Unternehmen sich neu aufstellen. Da werden alle Kostenpositionen kritisch überprüft. Auch von uns geforderte Personalkostensteigerungen beunruhigten anfangs den Arbeitgeber. Mit unserer Überzeugung, dass ein strategischer Neustart nicht ohne eine motivierte Belegschaft gelingen kann, setzten wir uns hin zu einem neuen Tarifabschluss durch.
Konkret steigen die Entgelte und Ausbildungsvergütungen um 2,5 Prozent ab April 2024. Das Eckentgelt steigt auf 15,52 Euro brutto je Stunde für Facharbeiten. Weiter gilt ab 1. April 2024 ein betriebsspezifischer Mindestlohn von 13,35 Euro brutto pro Stunde. Da die finale Einigung nahtlos ab Januar 2024 misslang und jetzt erst ab April der neue Tarifvertrag umgesetzt werden kann, wird eine Inflationsausgleichsprämie von 300 Euro netto als Ausgleich für Januar bis März 2024 gewährt. Für Beschäftigte mit einer Vergütung unterhalb der neuen betrieblichen Tariftabelle erhalten eine überproportionale Entgelterhöhung von bis zu 261 Euro brutto im Monat. Für alle Beschäftigten erhöht sich zudem der Urlaubsanspruch auf 30 Arbeitstage ab 2024. Die Laufzeit gilt bis Ende März 2025.
28. Februar 2024 | Metall- und Elektroindustrie Thüringen
1.500 Euro IAP plus Transformationsgeld
Wenn die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in diesen Tagen die Monatsabrechnung für Februar 2024 erhalten, können sie sich freuen. Anfang 2023 wurden 1.500 Euro Inflationsausgleichsprämie (IAP) brutto gleich netto ausgezahlt, für Auszubildende 550 Euro. Im Februar 2024 werden weitere 1.500 Euro IAP fällig, für Auszubildende 550 Euro. Mit der zweiten Teilzahlung IAP werden die maximal steuerrechtlich möglichen bis zu 3.000 Euro je Beschäftigten ausgeschöpft. Zudem werden zusätzlich zum laufenden Monatsentgelt mit der Abrechnung für Februar 18,4 Prozent eines durchschnittlichen Monatsentgeltes als Transformationsgeld gezahlt. Für Facharbeiter in der Entgeltgruppe 5 sind das zusätzlich weitere über 600 Euro brutto. Ab Juni 2023 stiegen die Grundentgelte und Ausbildungsvergütungen um 5,2 Prozent. Und ab Mai 2024 erhöhen sich die Grundentgelte und Ausbildungsvergütungen um weitere 3,3 Prozent.
20. Februar 2024 | holz- und kunststoffverarbeitende Industrie Thüringen
9,5 Prozent mehr Entgelt plus 2.300 Euro IAP
Die Entgelte der rund 20.000 Beschäftigten in 120 Betrieben der holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie in Thüringen steigen ab 1. Oktober 2024 um 5,0 Prozent und ab 1. Mai 2025 um weitere 3,0 Prozent. Ab 1. August 2025 steigen die Entgelte dann um weitere 1,5 Prozent.
Zudem erhalten die Beschäftigten eine Inflationsausgleichsprämie (IAP) in Höhe von 2.300 Euro, Auszubildende erhalten 1.150 Euro. Die steuerfreie Prämie wird in zwei Tranchen zum April und Oktober ausgezahlt. Die IG Metall Mitte und der Verband der Holzindustrie und Kunststoffverarbeitung Bayern-Thüringen einigten sich auf das Ergebnis am 20. Februar. Die Laufzeit des Tarifvertrags endet am 30. November 2025.
25. Januar 2024 | Tariferhöhung bis zu 17 Prozent im Tischlerhandwerk
Plus 4,68 Prozent mehr ab Januar 2024
Im Tischlerhandwerk Thüringen steigen die Einkommen für Altgesellen in drei Schritten um insgesamt 376 Euro im Monat, was insgesamt 16,62 Prozent bis zum 1. Januar 2024 entspricht. Ab Januar 2022 gab es 2.395 Euro brutto im Monat und damit 14,30 Euro pro Stunde. Das waren 133 Euro im Monat mehr oder ein Plus von 5,6 Prozent. Eine weitere Erhöhung erfolgte zum 1. Januar 2023 um weitere 125 Euro auf dann 2.520 Euro brutto im Monat (15,04 Euro pro Stunde), das entsprach weiteren 5,22 Prozent mehr Geld. Mit dem dritten Schritt steigt das sogenannte Eckentgelt nun ab 1. Januar 2024 um weitere 118 Euro im Monat (plus 4,68 Prozent) auf dann 2.638 Euro brutto monatlich oder 15,75 Euro pro Stunde. Die Ausbildungsvergütungen stiegen schrittweise analog und erhöhen sich dadurch zwischen 94 und 142 Euro. Das entspricht ebenfalls knapp 17 Prozent. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2024. Bereits zuvor hatten die Tarifvertragsparteien langfristige Stufenpläne zur Urlaubsdauer, zum Weihnachtsgeld sowie zu einem zusätzlichen Urlaubsgeld und zur Arbeitszeit vereinbart. Diese beträgt 38,5 Stunden pro Woche.
2. Januar 2024 | Filzfabrik Fulda in Empfertshausen
Plus 130 Euro im Monat plus Inflationsausgleichsprämie
Die Filzfabrik Fulda Werk Empfertshausen ist ein Unternehmen der Wirth Gruppe Fulda. Es werden mit knapp 40 Beschäftigten Filze und technische Textilien hergestellt. Die Mehrzahl der Beschäftigten ist gewerkschaftlich organisiert.
Vereinbart wurde die Erhöhung der Grundentgelte um pauschal 130 Euro brutto im Monat ab Januar 2024. Weiter gilt die Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie in drei Schritten zu je 500 Euro (netto) mit den Abrechnungen für Juni 2023, Oktober 2023 und Juni 2024.
20. Dezember 2022 | Werkö GmbH Gräfinau-Angstedt
5,2 Prozent mehr plus Inflationsausgleichsprämie
Zum 1. Januar 2024 tritt ein kurz vor Weihnachten neu abgeschlossenes Tarifpaket für die kommenden 12 Monate in Kraft. Der neu unterschriebene Haustarifvertrag schreibt die Möglichkeit für Arbeitgeber und Betriebsrat fort, die wöchentliche Arbeitszeit von 38 auf 33 Stunden an vier Tagen pro Woche mit Absenkung der Entgelte bis Ende 2024 zu vereinbaren. Dafür erhalten auch im nächsten Jahr nur die Mitglieder der IG Metall als Bonus eine Erholungsbeihilfe. Zudem können gewerkschaftlich organisierte Beschäftigte bis Ende 2024 nicht betriebsbedingt gekündigt werden. Zusätzlich wird weiter von der Möglichkeit der Inflationsausgleichsprämie Gebrauch gemacht. In 2023 wurden bereits 1.800 Euro pro Vollzeitbeschäftigten ausgezahlt. Weiter erhalten sie von Januar bis August einen monatlichen Nettobetrag in Höhe von 150 Euro zusätzlich zum Tarifentgelt. Auszubildende erhalten monatlich 75 Euro netto zusätzlich zur Ausbildungsvergütung. Ab September 2024 erhöhen sich die Entgelte und Ausbildungsvergütungen um 5,2 Prozent.
Die Werkö GmbH produziert und handelt Werkzeuge für die Metallverarbeitung. Der Betrieb un Gräfinau-Angstedt hat etwa 55 Beschäftigte.
15. Dezember 2023 | Weinert Fiber Optics Neuhaus-Schierschnitz
Mehr Geld nur für Gewerkschaftsmitglieder
Ein neu abgeschlossener Sondertarifvertrag sieht vor, dass nur Mitglieder der IG Metall im kommenden Jahr eine Sonderzuwendung erhalten. Alle anderen Beschäftigten profitieren davon nicht. Das ist auch dem Grunde nach klar. Generell gelten Tarifverträge rechtlich immer nur für Beschäftigte, die als Gewerkschaftsmitglieder persönlich tarifgebunden sind. In vielen Betrieben gewähren Arbeitgeber Tarifstandards für Alle, ohne Prüfung einer Gewerkschaftsmitgliedschaft. Ansprüche bestehen für nicht gewerkschaftlich organisierte Beschäftigte aber ausdrücklich nicht. Mit der nun vereinbarten Regelung der Abwicklung über einen Treuhänder, müssen wir dem Arbeitgeber auch nicht offenbaren, wer in den Genuss der Leistung kommt und wer nicht.
Die Sonderzahlung wird als Erholungsbeihilfe im Zusammenhang mit Urlaubsabgeltung im kommenden Jahr gewährt. Dazu zahlt der Arbeitgeber eine pauschale Summe an einen Treuhänder, der die Auszahlung an die Gewerkschaftsmitglieder dann vornimmt. Auf eine Erholungsbeihilfe fallen keine Sozialversicherungsbeiträge an und sie wird pauschal versteuert.
21. November 2023 | Grüner Produktions GmbH Hildburghausen
Erstmals Tarifbindung vereinbart
Die Mehrzahl der etwa 230 Beschäftigten in der Grüner Produktions GmbH in Hildburghausen forderten als Mitglieder der IG Metall den Arbeitgeber zu Tarifverhandlungen auf. Grüner ist ein Inhaber-geführter Familien-Betrieb aus Baden-Württemberg. In Hildburghausen betreibt der Automobilzulieferer eine eigenständige Produktionsstätte. Jetzt gelang erstmals der Abschluss von Haustarifverträgen, die zum 1. November 2023 in Kraft treten.
Konkret wurde die Einführung eines neuen Entgeltsystems analog des Entgeltrahmenabkommens ERA für die Metall- und Elektroindustrie Thüringen vereinbart. Alle Arbeitsplätze wurden neu tarifkonform und damit objektiv und transparent eingruppiert. Parallel wird eine betriebliche Entgelttabelle eingeführt mit einem Eckentgelt von 16,91 Euro brutto je Stunde für Facharbeiten. Die Ausbildungsvergütungen werden an den Flächentarifvertrag angeglichen und erhöhen sich damit überproportional. Für viele Beschäftigte erhöht sich ab 1. November 2023 die neue tarifliche Grundvergütung um bis zu 200 Euro brutto pro Monat. Für alle Beschäftigten in Vollzeit wird mit der Abrechnung für November 2023 eine Inflationsausgleichsprämie von 500 Euro netto gewährt. Alle Tariferhöhungen der Metall- und Elektroindustrie Thüringen werden ab sofort in gleicher Höhe übernommen. Für Tätigkeiten im Drei- und Vier-Schicht-System erfolgt kein Entgeltabzug für Pausen. Mitglieder der betrieblichen Tarifkommission werden nun bezahlt freigestellt. Ab diesem Jahr ist jeweils mit der Abrechnung für November eine Sonderzahlung (Weihnachtsgeld) in Höhe von 50 Prozent einer durchschnittlichen Bruttomonatsvergütung fällig, wenn die Betriebszugehörigkeit mindestens 12 Monate beträgt. Ab 2024 wird mit der Abrechnung für Juli jeweils eine Erholungsbeihilfe fällig. Die Laufzeit der Tarifverträge ist bis Ende 2026 vereinbart.
7. November 2023 | Merkel / Haenel Suhl
Plus 5,2 Prozent mehr Entgelt ab November
Die Beschäftigten der Merkel Unternehmensgruppe in Suhl und die IG Metall Suhl-Sonneberg schlossen im Frühjahr mit dem Arbeitgeber Tarifverträge für die Betriebe Merkel Jagd- und Sportwaffen und C.G. Haenel in Suhl ab. Die etwa 120 Beschäftigten der beiden Suhler Betriebe produzieren hochwertige Jagd- und Sportwaffen. Zusätzlich beliefert die Unternehmensgruppe auch Aufträge für Behörden.
Konkret wurde vereinbart, dass es mit der Abrechnung für April 2023 eine Inflationsausgleichsprämie für Vollzeitbeschäftigte von 1.500 Euro (netto) gab, für Auszubildende 750 Euro. Eine weitere Zahlung in gleicher Höhe ist für April 2024 vereinbart. Damit werden die bis zu 3.000 Euro Inflationsausgleichsprämie komplett ausgeschöpft. Darüber hinaus erhöhen sich die Entgelte und Ausbildungsvergütungen um insgesamt 8,5 Prozent in zwei Schritten. Zunächst erhöht sich die Tariftabelle um 5,2 Prozent ab November 2023 und dann um weitere 3,3 Prozent ab November 2024. Das Tarifergebnis hat eine Laufzeit bis zum 31. März 2025 für 24 Monate.
30. Oktober 2023 | Textilindustrie Ost
Dreimal mehr Geld und weniger Arbeitszeit
Entgeltsteigerungen um insgesamt 5,6 Prozent in zwei Schritten. Ab Oktober 2022 mit plus 4,1 Prozent der erste Schritt. In einer zweiten Stufe erhöhen sich die Tariftabellen ab 1. Oktober 2023 um weitere 1,5 Prozent. Die Ausbildungsvergütungen erhöhten sich bereits zum 1. August 2023. Die Jahressonderzahlung (Weihnachtsgeld) steigt von bisher 60 Prozent einer Monatsvergütung ab 2023 auf 75 Prozent einer Monatsvergütung. Weiter erhöhte sich das zusätzliche Urlaubsgeld von bisher 690 Euro brutto auf 720 Euro brutto ab 2023. Unverändert werden die Bestimmungen zur Altersteilzeit fortgeführt. Die Laufzeit beträgt bis zum 30. April 2024.
Parallel zu den Entgeltbestimmungen ist ja die Reduzierung der Wochenarbeitszeit vereinbart und in der Umsetzung. Um jeweils eine weitere halbe Stunde sinkt die tarifvertraglich geschuldete Wochenarbeitszeit ab 1. Januar 2023 auf 38,5 Wochenstunden, ab 1. Januar 2024 auf 38 Wochenstunden, ab 1. Januar 2026 auf 37,5 Wochenstunden und ab 1. Januar 2027 dauerhaft auf final 37 Wochenstunden jeweils mit vollem Lohnausgleich.
6. Oktober 2023 | Holz und Kunststoff 2023/2024
Tarifforderung beschlossen
Die Beschäftigten der holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie wollen 8,5 Prozent mehr Geld und eine soziale Komponente, zum Beispiel in Form einer Inflationsausgleichsprämie – das und regionale Ergänzungen haben die Tarifkommissionen der Holz- und Kunststoff verarbeitenden Industrie beschlossen.
Aktuell arbeiten bundesweit 220.000 Beschäftigte bei Möbel-, Platten-, Fertighaus-, Caravan-Herstellern, Automobilzulieferer und weiteren Branchen. Nach den Beschlüssen in den IG Metall-Bezirken wird die Bestätigung der Tarifforderungen des IG Metall-Vorstands am 22. Oktober erwartet. Die erste regionale Tarifverhandlung findet Ende November bis Anfang Dezember statt.
29. August 2023 | KRS SEIGERT GmbH in Barchfeld-Immelborn
Erstmals Tarifbindung vereinbart
Für die knapp 250 Beschäftigten der KRS SEIGERT GmbH in Barchfeld-Immelborn vereinbarte die IG Metall Suhl-Sonneberg mit dem Arbeitgeber erstmals vier Haustarifverträge, die zum 1. September 2023 in Kraft treten.
Konkret wurde die Einführung eines neuen Entgeltsystems analog des Entgeltrahmenabkommens ERA für die Metall- und Elektroindustrie Thüringen vereinbart. Alle Arbeitsplätze wurden neu tarifkonform und damit objektiv und transparent eingruppiert. Parallel wird eine betriebliche Entgelttabelle eingeführt mit einem Eckentgelt von 15,56 Euro brutto je Stunde für Facharbeiten. Die Ausbildungsvergütungen werden an das Eckentgelt angekoppelt und erhöhen sich damit überproportional. Für viele Beschäftigte erhöht sich ab 1. September 2023 die neue tarifliche Grundvergütung um bis zu 150 Euro brutto pro Monat. Für alle Beschäftigten in Vollzeit wird mit der Abrechnung für Oktober 2023 eine Inflationsausgleichsprämie von 1.250 Euro netto gewährt, für Auszubildende 625 Euro. Mit der Abrechnung für Oktober 2024 erfolgt die Auszahlung einer zweiten Inflationsausgleichsprämie von 1.250 Euro netto, für Auszubildende 625 Euro. Schließlich wird ab 1. April 2024 die tarifliche Wochenarbeitszeit von aktuell 39 auf dann 38 Stunden mit vollem Lohnausgleich abgesenkt. Eine kurze Laufzeit nur für die Tariftabelle ist bis Ende März 2024 vereinbart.
11. Juli 2023 | Weinert Fiber Optics Neuhaus-Schierschnitz
Übernahme des Tarifabschlusses der Metallindustrie
Die LEONI Fiber Optics GmbH in Sonneberg wurde 2022 von in der Weinert-Gruppe gekauft. Daraus ergab sich die Notwendigkeit, die bestehenden Haus-Tarifverträge auf die umfirmierte WEINERT Fiber Optics GmbH zu übertragen.
Mit zwei Verhandlungsergebnissen vom 7. Juli 2023 erhöhten sich die Entgelte und Ausbildungsvergütungen ab Juni 2023 um 5,2 Prozent und werden ab Mai 2024 um weitere 3,3 Prozent erhöht. Weiterhin wurden 27,5 Prozent einer Monatsvergütung als Einmalzahlung vereinbart, welche in sechs zusätzlich freie Tage gewandelt werden können. Das zusätzliche Urlaubsgeld in Höhe von 30 Prozent und die Sonderzahlung in Höhe von 25 Prozent (Weihnachtsgeld) eines Bruttomonatsverdienstes sind ebenfalls abgesichert.
Eine monatliche Leistungszulage von 5 Prozent im betrieblichen Durchschnitt ist ebenfalls fester Bestandteil des Tarifvertrages. Von der vereinbarten Inflationsausgleichsprämie in Höhe von insgesamt 3000 Euro wird die zweite Hälfte Anfang 2024 gezahlt. Der Tarifvertrag läuft bis 31. Dezember 2023.
28. Juni 2023 | Marelli Automotive Lighting Brotterode
95 Prozent Zustimmung zum Tarifergebnis
Voraussetzung für den Abschluss eines Sozialtarifvertrages ist die Zustimmung der IG Metall-Mitglieder im Betrieb. Nach Präsentation der Inhalte und Klärung mehrerer Nachfragen stimmten deutlich über 95 Prozent der Mitglieder dem Abschluss eines Sozialtarifvertrages in der Versammlung amk 28. Juni zu.
Konkret sollen zur Abmilderung von Nachteilen, die durch die Werkschließung entstehen, gemäß Sozialtarifvertrag gewährt werden:
- Abfindung für unbefristet Beschäftigte von 1,5 Bruttomonatsentgelten einschließlich halber Sonderzahlung und zusätzlichem Urlaubsgeld pro begonnenem Beschäftigungsjahr; Stichtag Zeitpunkt des Ausscheidens; maximal jedoch 220.000 Euro
- Zusätzlich 10.000 Euro pauschal Grundabfindung für unbefristet Beschäftigte
- Zusätzlich 3.500 Euro Abfindungszuschlag je unterhaltspflichtiges Kind
- Zusätzlich 5.000 Euro Abfindungszuschlag bei Schwerbehinderung oder Gleichstellung
- 5.000 Euro Einmalabfindung für befristet Beschäftigte und Auszubildende
- 5.000 Euro Einmalabfindung für langjährig eingesetzte Leiharbeitnehmer/innen
- Transfergesellschaft für 12 Monate mit Aufzahlung auf 85 Prozent Netto-Vergütung
- Zusätzlicher Bonus für Mitglieder der IG Metall von 2.500 Euro; auch für Altersteilzeitbeschäftigte in der Arbeitsphase und Auszubildende
Zusätzlich wurden vereinbart:
- Auszahlung der tariflichen 1.500 Euro (netto) Inflationsausgleichsprämie nicht erst im Februar 2024, sondern vorgezogen mit der Abrechnung für Juli 2023
- Rückwirkend ab 1. Juni 2023 pro vollem Tag Anwesenheit im Betrieb zusätzlich zum laufenden Tarifentgelt 30 Euro brutto Prämie; auch für Leiharbeitnehmer/innen
15. Juni 2023 | Metall- und Elektroindustrie Thüringen
5,2 Prozent mehr Entgelt ab Juni 2023
Gemäß Tarifabschluss vom 23. November 2022 erhöhen sich die Entgelte und Ausbildungsvergütungen in der Metall- und Elektroindustrie ab 1. Juni 2023 um 5,2 Prozent. Damit liegt der Stundenlohn für Facharbeiten einschließlich einer durchschnittlichen tariflichen Leistungszulage bei 20,14 Euro brutto. Die Ausbildungsvergütung für neue Auszubildende im 1. Ausbildungsjahr beträgt in diesem Jahr 1.059 Euro brutto im Monat. Eine erste Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.500 Euro wurde bereits Anfang des Jahres ausgezahlt, an Auszubildende 550 Euro. Anfang 2024 wird eine weitere Inflationsausgleichsprämie in Höhe von nochmal 1.500 Euro ausgezahlt, für Auszubildende 550 Euro. Und ab Mai 2024 steigen die Entgelte und Ausbildungsvergütungen dann um weitere 3,3 Prozent. Die Laufzeit ist bis 30. September 2024 vereinbart.
7. Juni 2023 | Marelli Automotive Lighting Brotterode
Durchbruch in sechster Verhandlung
An der drohenden Schließung des Werkes von Marelli Automotive Lighting in Brotterode zum 31. März 2024 hält der Arbeitgeber unverändert fest. Zur Abmilderung der sozialen Folgen des Verlustes hunderter Arbeitsplätze finden Tarifverhandlungen zum Abschluss eines Sozialtarifvertrages statt. In den ersten fünf Verhandlungen seit März konnte trotz intensiver Warnstreiks keine Einigung erzielt werden. Nach Vorbereitung einer Urabstimmung fand am 7. Juni 2023 die sechste Verhandlung zur Vermeidung eines unbefristeten Arbeitskampfes statt.
Quasi in letzter Minute gelang eine Verständigung mit dem Arbeitgeber. Auf insgesamt sechs Seiten sind sehr konkret Eckpunkte für eine Gesamtlösung niedergeschrieben. Darin sind Struktur und Zusammensetzung von Abfindungen, die Einrichtung einer Transfergesellschaft, flankierende Maßnahmen für die noch geplante Ausproduktion, Entschädigungen für Leiharbeitsbeschäftigte und ein Sonderbonus für Mitglieder der IG Metall geregelt. In den nächsten Tagen textieren wir gemeinsam mit dem Arbeitgeber die Tarifverträge final. Zudem stehen noch Gespräche mit der Agentur für Arbeit und anderen Beteiligten an. Zugleich nutzen wir die nächsten Tage, um diese Eckpunkte mit unseren Gewerkschaftsmitgliedern zu kommunizieren und abzustimmen.
5. Juni 2023 | Marelli Automotive Lighting Brotterode
Urabstimmung von IG Metall-Vorstand genehmigt
In der Auseinandersetzung um die drohende Schließung des Werkes von Marelli Automotive Lighting in Brotterode ist für den 7. Juni 2023 die sechste Verhandlung für einen Sozialtarifvertrag mit den Arbeitgebern vereinbart. Sollte es auch dort zu keiner Einigung kommen, werden Urabstimmung und unbefristeter Streik immer wahrscheinlicher.
Unser Antrag an den Vorstand der IG Metall auf Durchführung einer Urabstimmung wurde heute genehmigt. Sollte auch die sechste Tarifverhandlung am 7. Juni ohne Tarifergebnis enden, zwingen uns die Arbeitgeber in eine nächste Stufe der Auseinandersetzung. Wir sind vorbereitet.
1. Juni 2023 | Marelli Automotive Lighting Brotterode
Kein Ergebnis in fünfter Verhandlung
In der Auseinandersetzung um die drohende Schließung des Werkes von Marelli Automotive Lighting in Brotterode fand am 31. Mai 2023 die fünfte Verhandlung für einen Sozialtarifvertrag statt. Von 17 Uhr bis kurz vor Mitternacht liefen die Gespräche, ohne Ergebnis am Ende.
Mit dem gestrigen, sehr erfolgreichen 24-Stunden-Warnstreik konnten wir den Druck auf die Arbeitgeberseite deutlich erhöhen. Minimal haben sich die Arbeitgeber auf unsere Forderungen zubewegt. Das reicht bei Weitem nicht aus, um zu einem Abschluss zu kommen. Daher blieb auch die fünfte Verhandlungsrunde ohne Ergebnis. Vertagt haben wir uns auf den 7. Juni für eine sechste Verhandlung. Wir werden den Druck noch weiter erhöhen. Dem Vorstand der IG Metall liegt am kommenden Montag unser Antrag auf Genehmigung einer Urabstimmung zur Vorbereitung eines unbefristeten Arbeitskampfes vor. Die Stimmung der Beschäftigten ist kämpferisch und selbstbewusst.
31. Mai 2023 | Marelli Automotive Lighting Brotterode
24-Stunden-Warnstreik bei Marelli in Brotterode
Alle Schichten ruhen im gesamten Werk vom 31. Mai 2023, 6 Uhr, bis 1. Juni 2023, 6 Uhr. Alle Beschäftigten aller Arbeitszeitmodelle und Schichten wurden zu einer gemeinsamen und zentralen Kundgebung und Demonstration aufgerufen am 31. Mai ab 10 Uhr. Bei strahlendem Sonnenschein versammelten sich gut 400 Beschäftigte zur Demonstration und Kundgebung durch Brotterode. Unterstützt wurden sie durch Bürgermeister, Kay Goßmann, sowie durch Kollegen von Automotive Lighting und der IG Metall aus Reutlingen.
Ab 17 Uhr findet die bereits fünfte Tarifverhandlung statt. Mit dem Warnstreik über 24 Stunden ist die klare Botschaft an den Arbeitgeber verbunden, sich in den Verhandlungen zu bewegen. Sollte der Arbeitgeber stur an seiner völlig unakzeptablen Position der Komplettschließung ohne wie bisher auf unsere tariflichen Forderungen zur Abmilderung der sozialen Auswirkungen eizugehen, festhalten, werden Urabstimmung und unbefristeter Arbeitskampf nicht mehr abwendbar sein.
22. Mai 2023 | Marelli Automotive Lighting Brotterode
Verstärkung der Warnstreiks bei Marelli in Brotterode
Die Tarifverhandlungen der IG Metall mit dem Arbeitgeber von Marelli Automotive Lighting für einen angestrebten Sozialtarifvertrag gehen in die vierte Runde. Am Mittwoch, 24. Mai 2023, werden die Verhandlungen fortgesetzt. Am 22. Mai wurde der Betrieb ganztägig bestreikt. Für jeweils zwei Stunden wurden rollierend unterschiedliche Bereiche nacheinander in den Warnstreik aufgerufen. Die Stimmung ist selbstbewusst und kämpferisch.
Die etwa 900 Beschäftigten von Marelli Automotive Lighting blicken in eine ungewisse Zukunft. Anfang des Jahres teilte der Arbeitgeber zunächst mit, zu Ende 2025 zu Belegschaft massiv reduzieren zu wollen auf lediglich noch etwa 125 verbleibende Beschäftigte am Standort. Mitte März forderte die IG Metall den Arbeitgeber zu Verhandlungen über den Abschluss eines Zukunfts- und Sozialtarifvertrages auf. In den ersten beiden Verhandlungsrunden gab es keinerlei Fortschritte. In der dritten Verhandlungsrunde am 8. Mai hat der Arbeitgeber eingebracht, den gesamten Standort bereits im März 2024 zu schließen. Am Folgetag informierte der Arbeitgeber die Belegschaft im Werk.
19. Mai 2023 | Kfz-Handwerk Thüringen
8,6 Prozent mehr Entgelt plus Inflationsausgleichsprämie
Gemäß Tarifabschluss vom 28. April 2023 erhöhen sich die Einkommen der Beschäftigten ab 1. November 2023 um 5,0 Prozent und ab 1. Oktober 2024 um weitere 3,6 Prozent. Das sogenannte Eckentgelt, welches eine Fachkraft in Werkstatt oder Büro mindestens erhält, beträgt dann 2.819 Euro brutto im Monat ab November 2023 bzw. 2.920 Euro brutto im Monat ab Oktober 2024. Mit der tarifvertraglichen 37,5-Stunden-Woche entspricht das 17,28 Euro brutto pro Stunde ab November 2023 und 17,90 Euro brutto pro Stunde ab Oktober 2024. Die Ausbildungsvergütungen erhöhen sich in zwei Schritten zu November 2023 und Oktober 2024 um insgesamt 150 Euro monatlich in allen Ausbildungsjahren. Das bedeutet im 1. Ausbildungsjahr dann 895 Euro brutto ab November 2023 und 960 Euro brutto ab Oktober 2024. Zusätzlich erhalten die Beschäftigten 2.500 Euro (netto) Inflationsausgleichsprämie in zwei Schritten. Bis Juli 2023 sind 1.500 Euro auszuzahlen und weitere 1.000 Euro Anfang 2024, für Auszubildende jeweils die halben Beträge. Erstmals wurde zudem ein Tarifvertrag zum Fahrradleasing abgeschlossen. Die Laufzeit ist bis 31. März 2025 vereinbart.
17. Mai 2023 | Holz- und Kunststoffverarbeitende Industrie Thüringen
Plus 2,2 Prozent mehr Entgelt und Ausbildungsvergütungen
Konkret steigen die Entgelte der Beschäftigten in der Holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie in Thüringen ab Mai 2023 um 2,2 Prozent. Das durchschnittliche Bruttoentgelt je Stunde eines Facharbeiters in der Branche erhöht sich damit auf 15,38 Euro. Die Vergütungen der Auszubildenden steigen je nach Ausbildungsjahr überproportional um 30 bis 50 Euro an. Dem entsprechend erhält ein Auszubildender ab Juli 2023 im 3. Ausbildungsjahr 1.010 Euro.
Die Branche ist stark vom demografischen Wandel betroffen. Vor diesem Hintergrund konnte die IG Metall durchsetzen, dass der Demografie-Tarifvertrag in verbesserter Form fortgeführt wird. Der zur Finanzierung von Altersteilzeit bestehende Fonds wird bis 2024 schrittweise auf 600 Euro je Beschäftigten aufgestockt, um den Übergang von älteren Beschäftigten in den Ruhestand abzusichern. Der Tarifvertrag über Entgelte und Ausbildungsvergütungen läuft bis November 2023. Der Demografie-Tarifvertrag ist erstmals zum 31. Dezember 2028 kündbar.
3. Mai 2023 | Marelli Automotive Lighting Brotterode
Erste Warnstreiks für Sozialtarifvertrag
Mitte März forderte die IG Metall den Arbeitgeber zu Verhandlungen über den Abschluss eines Sozialtarifvertrages auf. In den bisher ersten beiden Verhandlungen kam es zu keiner Annäherung der Positionen. Die dritte Verhandlung ist für den 8. Mai vereinbart.
In allen drei Schichten finden am 3./4. Mai erste Warnstreiks für jeweils zwei Stunden statt. Zunächst ab 12 Uhr in der Frühschicht (Bilder). Danach ab 20 Uhr in der Spätschicht sowie ab vier Uhr in der Nachtschicht.
Die etwa 900 Beschäftigten von Marelli Automotive Lighting, einschließlich Arbeitnehmerüberlassung, blicken in eine ungewisse Zukunft. In etwa zwei Jahren laufen die aktuellen Volumenaufträge für Hauptscheinwerfer der Automobilindustrie aus. Neue Aufträge sind nach Aussagen des Managements nicht in Sicht.
28. März 2023 | Themex Möbel Themar
1.200 Euro Inflationsausgleichsprämie
Die Themex Möbel GmbH & Co. KG in Themar produziert mit etwa 150 Beschäftigten Mitnahmemöbel für Versandhandel und Möbelhäuser. Es gelten verschiedene Haustarifverträge in Anerkennung der Tarifverträge für die Holz- und Kunststoffindustrie Thüringen. Aus dem Tarifabschluss von November 2021 erfolgt die nächste Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 2,2 Prozent ab Mai 2023. Kündbar sind die Tarifverträge erstmals zu Ende November 2023.
Konkret wurde nun zusätzlich die Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie von insgesamt 1.200 Euro (netto) in fünf Teilbeträgen vereinbart. Die ersten 600 Euro werden schon mit der Abrechnung für März 2023 ausgezahlt. Weitere jeweils 150 Euro folgen mit den Abrechnungen für April, Mai, Juni und Juli 2023. Diesen Betrag erhalten alle Beschäftigten und Auszubildenden, einschließlich Teilzeitkräften und Beschäftigten in ruhenden Arbeitsverhältnissen in gleicher Höhe. Sofern im kommenden Tarifabschluss für die Holz- und Kunststoffindustrie Inflationsausgleichsprämie aufgegriffen wird, können für Mitglieder der IG Metall bis zu 840 bereits gezahlten Euro (70 Prozent) angerechnet werden, für alle anderen Beschäftigten bis zu 1.080 Euro (90 Prozent).
5. März 2023 | Einstimmig für Sozialtarif-Verhandlungen
Belegschaft von Marelli Brotterode wehrt sich gegen Stellenabbau
Die etwa 900 Beschäftigten von Marelli Automotive Lighting, einschließlich Arbeitnehmerüberlassung, blicken in eine ungewisse Zukunft. In etwa zwei Jahren laufen die aktuellen Volumenaufträge für Hauptscheinwerfer der Automobilindustrie aus. Neue Aufträge sind seitens des Managements nicht in Sicht.
In der Versammlung der IG Metall-Mitglieder am 5. März 2023 in Barchfeld-Immelborn war auch der Thüringer Ministerpräsident, Bodo Ramelow, anwesend und sprach den Menschen Mut zu, die Pläne des Unternehmens nicht einfach hinzunehmen. Er hatte sich zuletzt an das globale Management gewandt, um zum Erhalt des Standortes beizutragen. Konkrete Antworten gab es nicht. Auch seitens des Thüringer Wirtschaftsministers, Wolfgang Tiefensee, liegen dem Management konkrete Angebote vor, wie der Freistaat Thüringen zum Erhalt des Standortes und der Beschäftigung unterstützen kann.
Neben Ministerpräsident, Bodo Ramelow (Die Linke), sprachen auch Betriebsratsvorsitzende, Yvonne Krug, Betriebsbetreuer der IG Metall, Uwe Laubach, und Verhandlungsführer der IG Metall, Sebastian Fay, zu den Mitgliedern.
Einstimmig beschloss dann die Mitgliederversammlung, den Arbeitgeber zu Verhandlungen für einen Sozialtarifvertrag aufzufordern. Dabei geht es um den Preis, der die Personalreduzierung oder Schließung kostet. Und vielleicht gelingt es ja, einen Weiterbetrieb des Werkes dadurch als kostengünstigere Alternative zu erzwingen.
23. Januar 2023 | MIWE Meiningen Michael Wenz GmbH
Mehr Geld plus Beschäftigungssicherung
Die MIWE Meiningen Michael Wenz GmbH stellt mit ihren etwa 130 Beschäftigten industrielle Backsysteme her. Erstmals vereinbarte die IG Metall mit dem Arbeitgeber drei Haustarifverträge, die rückwirkend zum 1. Januar 2023 in Kraft treten.
Eines der vorrangigen Ziele war die Einführung eines transparenten Entgeltsystems. Ab Januar 2023 gelten nun die Eingruppierungsbestimmungen des Entgeltrahmenabkommens für die Metall- und Elektroindustrie Thüringen auch bei MIWE Meiningen. Nachdem die betriebliche Tarifkommission Ende 2021 gewählt wurde, erhöhte der Arbeitgeber einseitig alle Entgelte um 12,5 Prozent ab Januar 2022. Damit begründet sich jetzt, dass im ersten Schritt keine weiteren Erhöhungen der Grundentgelte in 2023 vorgesehen sind. Mit der Abrechnung für Februar 2023 erhalten alle Beschäftigten und Auszubildenden 300 Euro Inflationsausgleichsprämie. Einen weiteren Teilbetrag als Inflationsausgleichsprämie erhalten nur die Mitglieder der IG Metall als Bonus. Zudem können gewerkschaftlich organisierte Beschäftigte bis Ende 2023 nicht gekündigt werden.
14. Dezember 2022 | Schaeffler Suhl
Plus 5,8 Prozent ab Januar 2023
Ab Januar 2023 erhöhen sich die betriebliche Entgelttabelle sowie die Ausbildungsvergütungen bei Schaeffler in Suhl um 5,8 Prozent. Damit wird ein weiterer Anpassungsschritt des im November 2021 eingeführten, neuen Entgeltsystems vollzogen. Diese Erhöhung betrifft jedoch nicht alle Beschäftigten, sondern nur die Beschäftigten deren Monatsentgelt bisher nicht die Werte der erhöhten Tariftabelle erreichten.
Die Schaeffler Industrial Drives AG & Co. KG ist ein Unternehmen der Schaeffler-Gruppe. Hier in Suhl werden mit etwa 140 Beschäftigten vor allem lineare und rotative Motoren sowie die zugehörigen Elektronikbaugruppen entwickelt und produziert.
23. November 2022 | MIWE Meiningen Michael Wenz GmbH
Klares Signal an den Arbeitgeber
Für die etwa 130 Beschäftigten der MIWE Meiningen Michael Wenz GmbH erzwang die IG Metall Suhl-Sonneberg mit einem ersten Warnstreik im April die Aufnahme von Tarifverhandlungen. Die jüngste Tarifverhandlung am 21. November 2022 brach die betriebliche Tarifkommission der IG Metall nach wenigen Minuten die Tarifverhandlung ab. Der Arbeitgeber sieht keinen, aus unserer Sicht dringend erforderlichen Bedarf, sich durch einen Arbeitgeberverband in solchen Fragen beraten zu lassen. Dazu informierten wir heute beim verhandlungsbegleitenden Warnstreik die Beschäftigten. Es besteht eine hohe Erwartung, nach Monaten des Verhandelns endlich zu einem Tarifabschluss zu kommen. Wir haben nun vereinbart, einen erneuten Verhandlungsversuch mit dem Arbeitgeber zu starten.
Zum Warnstreik waren alle etwa 60 Beschäftigten der Frühschicht ab fünf Uhr für zwei Stunden zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. Fast alle aufgerufenen Beschäftigten beteiligten sich an der Kundgebung vor dem Betrieb.
1. August 2022 | Textile Dienste Ost
Mindestens 60 Euro brutto mehr im Monat
Mit dem aktuellen Tarifwerk von IG Metall und Industrieverband Textil Service intex e.V. reduzierte sich die tarifvertraglich geschuldete Arbeitszeit von 39 Wochenstunden bis Ende 2021 ab Januar 2022 auf zunächst 37,5 Stunden für das gleiche Einkommen. Das sind 2.165,94 Euro brutto für Bediener von Waschmaschinen und Waschanlagen. Zugleich erhöht sich das Urlaubsgeld von 410 Euro brutto in 2021 auf 470 Euro brutto in 2022. Ab August 2022 erhöhen sich Löhne und Gehälter um mindestens 2,0 Prozent, denn mindestens um 60 Euro brutto für Vollzeitbeschäftigte und damit auf 2.225,94 Euro brutto für Maschinenbediener. Schließlich gilt dann ab 1. Januar 2023 die 37-Stunden-Woche zu unverändertem Einkommen.
14. Januar 2022 | Metall- und Elektroindustrie Thüringen
Rahmen für tarifliche Angleichung der Arbeitszeit vereinbart
Die IG Metall und der Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie in Thüringen haben sich auf einen tariflichen Rahmen zur Angleichung der Arbeitszeit geeinigt. Damit kann nun auch in Thüringen der Weg in Richtung 35-Stunden-Woche beschritten werden. Es sei ein gutes Signal an die Beschäftigten, dass die Arbeitgeber in Thüringen ihre Blockadehaltung gegenüber der Angleichung der Arbeitszeit zwischen Thüringen und den anderen Bundesländern aufgeben. „Dem vielfach beklagten Fachkräftemangel kann nur mit guten Arbeits- und Leistungsbedingungen begegnet werden. Das hat sich offensichtlich auch bei den Unternehmern in Thüringen rumgesprochen und die dogmatische Haltung der Arbeitgeber ins Wanken gebracht,“ betont Jörg Köhlinger, Leiter des IG Metall Bezirks Mitte.
2. September 2021 | Westfälische Drahtindustrie Brotterode
Beschäftigungssicherung bis 2027
Die Westfälische Drahtindustrie Werk Brotterode ist einer von 14 Standorten in der Bundesrepublik der familiengeführten Unternehmensgruppe WDI mit Hauptsitz im westfälischen Hamm. Seit 155 Jahren werden in Brotterode von heute etwa 37 Beschäftigten hochspezialisiert Drähte verschiedener Abmessungen und Güten gewalzt.
Mit der Abrechnung für November 2021 erhalten Vollzeitbeschäftigte eine Corona-Beihilfe von 250 Euro, Auszubildende 150 Euro. Ab Januar 2022 erhöhen sich die Entgelte und Ausbildungsvergütungen um 2,0 Prozent. Die zukünftigen Entgeltsteigerungen orientieren sich an den Tarifabschlüssen für die Metall- und Elektroindustrie. Ab sofort werden betriebliche Zuschläge auf Basis der regionalen Tarifverträge, damit für Brotterode gemäß Metall- und Elektroindustrie Thüringen vergütet. Für die Laufzeit des Tarifvertrages, der erstmals zum Jahresende 2027 kündbar ist, ist die Anzahl der aktuell Beschäftigten als Mindestbeschäftigungszahl vereinbart, welche nicht unterschritten werden darf. Für Brotterode sind damit 37 Arbeitsplätze tarifvertraglich abgesichert.